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Bandscheibenvorwölbungen (Protrusion) und die meisten Bandscheibenvorfälle (Prolaps) brauchen nicht operiert zu werden. Schmerzen bestehen meist über 3 – 6 Monate und können bis 1 Jahr nach
Beginn besser werden (gilt mit und ohne OP).
gut:
Liegen auf der Seite mit angezogenen Beinen oder auf dem Rücken mit einem Polster (z.B. umgedrehter Wäschekorb) unter den Unterschenkeln (Stufenbett).
Gehen. Wärme (z.B. Rotlicht, Heizkissen, Wärmflasche, warmes Bad, jeweils etwa 15 Minuten). GEDULD !!! Es handelt sich um eine schicksalhafte Erkrankung, die durch keine Behandlung kurzfristig anhaltend
überwunden werden kann.
schlecht:
Sitzen, Stehen auf einer Stelle, Heben, Kälte besonders mit Feuchte.
Alles was Schmerzen bereitet.
Behandlung
- Krankengymnastik im schmerzfreien Rahmen, um die Wirbelsäule wieder besser bewegen zu können.
- Aufbau der Bauch- und Rückenmuskulatur zum besseren Halt der Wirbelsäule.
- Rückengerechtes Verhalten in Alltag/Beruf (Rückenschule), d.h., den Rücken gerade halten bei Belastung.
- Medikamente zur Schmerzlinderung und Muskelentspannung, evtl. Spritzen, Stangerbäder (= angenehme Stromdurchflutung in einer Wanne), Elektrotherapie. Massagen erst später.
Gefahren
Die Nerven gehen vom Rückenmarkkanal in die Beine und können durch Druck der Bandscheibe Schmerzen und Schäden hervorrufen:
- Schmerzen bis in die Zehen.
- Gefühlsstörungen (Taubheit, Kribbeln, Kältegefühl), Krämpfe.
- Lähmungen ( z.B. Zehen- und Hackengang geschwächt), die dauerhaft bestehen bleiben können.
- In sehr seltenen Fällen können Stuhlgang oder Wasser nicht mehr gehalten werden, dabei oft Taubheit zwischen den Pobacken bis zur Schamregion. In diesen Fällen muss innerhalb von 6 Stunden
operiert werden. Sie sollten also dann umgehend in die Klinik.
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